30.03.2011: Flucht als Widerstandsform | | Print | |
ZDM-Veranstaltung zum Thema: Flucht als Widerstandsform - Ein neues Kapitel der Holocaustforschung mit Tanja von Fransecky (Historikerin, Berlin) 30.03.2011, 20 Uhr im Historischen Rathaussaal Marburg Eintritt frei In Kooperation mit: Referat für Antifaschismus und Antirassismus des AStA Marburg, Linke Fachschaft FB 03
Flucht und Fluchtversuche von Deportationszügen Es ist ein unbekanntes Kapitel der Holocaustforschung, dass viele jüdische Waggoninsass_innen versuchten, aus den Todeszügen in die Vernichtungslager im Osten auszubrechen. Die Deportierten versuchten mit allen möglichen in die Waggons geschmuggelten Werkzeugen, die Waggonwände zu durchlöchern, Bretter aus den Wänden oder dem Boden zu reißen, die Gitterstäbe vor den Luken zu verbiegen oder zu zersägen, um flüchten zu können. Nicht wenige, die es wagten, aus den Waggons abzuspringen, wurde vom Zug erfasst und zerquetscht, andere verletzten sich beim Sprung schwer oder wurden erneut aufgegriffen. Etliche starben im Kugelhagel des Begleitkommandos, die angewiesen waren, auf Flüchtende Kopfschüsse abzufeuern.
|